So, seien wir uns mal ehrlich: Es ist gerade für niemanden „easy“. Ganz im Gegenteil: Ständiger negativer Nachrichtenüberfluss, Homeoffice sowie -schooling, der die Eltern zum Verzweifeln bringt, Zombie-Faces (auf Grund der Maskenschutzpflicht), keine oder wenig Arbeit, sowie Arbeitslosigkeit, Ängste, Grüblen, Weinen, Lachen, social distancing und demnach keine Umarmungen und meine Liste würde noch ewig weiter gehen…Ein Kampf, der einen hohen Kraftaufwand benötigt.
Deshalb möchte ich dir in diesem Beitrag, Mut zusprechen und dich stark machen. In Zeiten wie diesen ist es extrem wichtig deine Ressourcen wieder zu finden und zu kräftigen. Sie sind enorm essentiell, weil sie dich auf physischer, mentaler und energetischer Ebene stärken. Und genau diese Lebenskraft benötigen wir jetzt umso mehr. Klar wird es Tage geben, die dich zum Verzweifeln bringen – ich nehme mich da nicht aus. Jedoch gibt es aus der CranioSacral Therapie einen Zugang, der mir wieder bewusst geworden ist und in den letzten Tagen sehr hilfreich geworden ist: Ressourcen stärken und dem eigenen Prozess vertrauen.
Ressourcen werden verwendet, um dich ein Stück vom Negativen, Schmerzhaften und Leidvollen zu distanzieren und hin zum Positiven zu führen. Wenn du nachdenkst, fallen dir bestimmt einige schöne Erinnerungen, Momente und Situationen ein, die dir Kraft schenken. Das kann ein Ort im Körper sein, der sich gerade gut anfühlt oder ein Ort in der Vorstellung, der frei von Belastungen ist.
Ressourcen können aber auch Talente sein, die längst in Vergessenheit geraten sind. Vielleicht magst du mal nachdenken, was du als Kind/ Jugendlicher gerne gemacht hast.
Wie gut oder schlecht, ist total nebensächlich – einfach eine Leidenschaft, die du früher hattest und auf Grund verschiedener Faktoren (Arbeit, Familie, Stress etc.) nicht mehr nachgehst.
Vielleicht ist es ein Instrument, dass du gespielt hast und jetzt in der Ecke verstaubt. Vielleicht hast du früher gerne Tagebuch oder Gedichte geschrieben!? Oder du bist viel raus in die Natur/ in den Wald gegangen und hast Blumen gepflückt?! Vielleicht hattest du eine Vorliebe fürs Zeichnen oder Handwerken!? Oder du hast dich irrsinnig gerne bewegt, hast getanzt oder hast einfach nur herumgeturnt!? Viele dieser kreativen Prozesse sind flöten gegangen. Und jetzt darfst du sie wieder hochleben lassen. Dich ausprobieren oder Altes wieder neu für dich entdecken.
Ich möchte hier nicht schlau daher schwafeln. Ich kann nur von meiner eigenen Erfahrung erzählen, welch phänomenales Gefühl es in mir erweckt hat, als ich begann meine eigenen Ressourcen wieder zu stärken. Ich liebe es zu singen, zu tanzen und einfach kreativ zu sein. Aber ich habe mich schon lange nicht mehr getraut zu malen, den Pinsel in die Hand nehmen und einfach drauf losmalen…never ever!!! Ich hatte echt gute Ausreden parat, warum ich es nicht tun sollte. Ich habe mir selber immer wieder Steine in den Weg gelegt.
Mein innerer Widerstand machte sich bemerkbar. Denn obwohl ich es in der Schule sehr gern mochte, habe ich es irgendwann einfach gelassen, weil mir irgendwer gesagt hat, ich sei nicht gut genug darin.
Als ich so in meinen vier Wänden am Tag X der Corona Krise saß und ich überlegte, was mir denn früher immer Freude bereitet hat, viel mir tatsächlich die Zeichenstunde in der Schule ein. Zum Glück hatte ich Farben, Pinsel, Leinwand daheim…also keine Ausrede um nicht anzufangen. Eines kann ich jetzt sagen, es hat mir soooo viel Freude bereitet und ich habe mir gleich Leinwandnachschub bestellt. Aber das absolut grandiose daran. Ich war danach total befreit, glücklich und mein „monkey mind“ ganz schön ruhig.
Jetzt wirst du dir denken „Alles einfacher gesagt als getan“ oder„Ich habe gerade echt andere Sorgen.“ ABER beginne einfach mit etwas und du wirst sehen, es gelingt dir viel leichter als angenommen. Dein Gehirn wird gefüttert, beschäftigt und schließt neue positive Synapsen. Wesentlich ist, dass ein positiver Zustand wachgerufen wird.
Falls du denkst: „Ich habe aber keine Hobbys bzw. es ist mir gerade nicht möglich diese auszuführen (ganz egal warum)“, dann setz dich mal für 5-10 min. alleine gemütlich auf die Couch, auf einen Sessel oder in die Natur.
Eine Übung, die ich in der CranioSacral Therapie einsetze lautet: Einen Kraftzustand einnehmen
Du erinnerst dich aktiv an einen sehr guten, positiven und ausgewogenen Zustand. Das kann zum Beispiel ein Urlaub, ein Ort, den du gerne hast, ein Erfolgserlebnis oder eine Erinnerung an Personen oder die Kindheit sein. Einfach ein positives Ereignis, wo die Welt noch in Ordnung war. Wenn du magst kannst du auch einen Kraftzustand in der Zukunft, sprich ein positives imaginatives Ereignis fühlbar machen – so als ob es schon stattgefunden hat.
Jetzt benötigst du Stift und Papier, um deine Gedanken aufschreiben zu können und um es festzuhalten. Du lest dir deine „Geschichte“ durch und nimmst dir ausreichend Zeit, damit das Erlebte gespürt und gefühlt werden kann.
Wie spürt sich dieses Ereignis an?
Tauchen Gefühle auf?
Kannst du bei dem Gefühl verweilen ohne, dass damit etwas geschehen muss?
Auch diese Dinge kannst du verschriftlichen oder dir merken, wo im Körper du dieses Gefühl gespürt hast. So kannst du dich jederzeit wieder in diesen wohligen Zustand beamen. Egal wo du bist und mit wem.
Warum das alles?
Aus einem Grund: Um nicht zu kollabieren und um zu überleben. Einfacher gesagt: um wieder Freiheit zu spüren (auf körperlicher und mentaler Ebene) und um der Erschöpfung entgegen zu wirken. Du benötigst deine Ressourcen um völlig gesund zu sein. Hindernisse und Widerstände sind ein Teil einer Gesamtbewegung und sofern du die Bewegung nicht zulässt, wird es keinen nächsten Ton geben.
Du schaffst damit neue Blickwinkel und erkennst deine Ressourcen. Hört sich doch gar nicht so schlimm an oder?
Ein Spruch von meinem lieben Coach lautet: „Never waste a good crisis!“ – das wünsche ich dir von Herzen.