New York lässt deine Träume wahr werden, alles ist größer, höher, besser und bunter. Ein Melting Pot aus verschiedensten Menschen, Religionen, Kulturen. An Individualität kaum zu übertreffen. Genau das lässt sich auch 1:1 auf das YOGA in New York übertragen. Ich wollte neben dem ursprünglichen Sightseeing- Programm unbedingt Yogastudios besuchen. Genauso wie du in New York an JEDER Ecke einen Starbucks findest, gibt es auch Yogastudios wie Sand am Meer. Deshalb habe ich mir im Vorhinein schon einen Überblick verschafft und ein bisschen in Foren gestöbert und eine Vorauswahl getroffen.
Gleich am ersten Tag war ich super motiviert und bin bereits um 5.00 Uhr (!!!) aufgestanden – Jetlag lässt grüßen! Da Manhattan ziemlich weitläufig ist, kann es schon vorkommen, dass du für die Anfahrt zu deinem „Lieblingsstudio“ 60 min. einplanen musst. Ich habe mich bei der Wahl für die Yogastudios ganz auf mein Bauchgefühl und mein Herz verlassen und das war absolut gut so.
Eines der vielen SKYTING-Studios liegt im Stadtviertel Tribeca, ein total hippes Viertel. Ehrlich gesagt, war ich schon ein bisschen nervös. Vielleicht kennst du das ja von dir selber, dass du dir Gedanken machst, wenn du neu bist und keinen Menschen kennst. Nachdem ich – dank Google Maps – dort eine Viertelstunde früher angekommen war (sogar mit einer Dosis Koffein intus) und die zwei Girls am Empfang gleich super freundlich gewesen waren, war meine „klitzekleine“ Unsicherheit weg.
Das Studio hat mich schon beim Betreten verzaubert. Hippe Lounge zum Chillen, ein Kühlschrank mit verschiedenen Getränken zum Bedienen (natürlich gg. Bezahlung), free Wifi, eigene SKYTING- Merchandise-Produkte, drei wunderschöne helle Yogaräume und viele grüne Pflanzen – Yogaherz, was willst du mehr! Ich finde neben der Yogastunde sind das richtige Flair und die Räumlichkeiten so essentiell. Ich muss mich rundum wohlfühlen, damit das Paket stimmt.
In der Yogastunde waren wir zum Glück nur zu viert und deshalb die Stunde sehr intim. Ein schöner Vinyasa Flow mit vielen Hands-on, die echt hilfreich waren. Die Yogalehrerin brachte einen sanft tiefer in die Asanas und ich hab es total genossen. Ich gehöre ja zu der Sorte „touchy people“, sprich ich mag es gerne, wenn mich jemand berührt. Vor allem wenn das auf eine so sanfte Art und Weise passiert. Was mir besonders gut gefallen hat, war natürlich das Amerikanische. Es gibt so viele schöne Begriffe und Wörter, die sich ins Deutsche einfach nicht übersetzen lassen und auf Englisch so wunderbar klingen und genau das liebe ich.
NOTE: Damit du dir deinen Platz in der Stunde sicherst, sollst du dich am Vortag unbedingt online anmelden. Ganz easy bezahlst du dann gleich mit der Kreditkarte. Yogamatte, Props (Blöcke, Decke etc.) inklusive.
Da Kantonah Yoga gerade in Deutschland ziemlich gehypt wird und die Begründerin aus New York stammt, wollte ich auch unbedingt in so eine Yogaklasse. Das Kantonah ist KEINE klassische Yogastunde, wie du sie kennst. Es geht dabei mehr um ein Üben der verschiedenen Asanas und nicht um einen schönen runden Flow. Der Yogalehrer richtet dich korrekt aus, damit du deine eigenen Möglichkeiten erkennst und dabei lernst, wie die Asana für dich und deinen Körper besser passt. D.h. alles, was nicht passt, wird passend gemacht (mit gaaaaanz vielen Hilfsmitteln).
Dafür habe ich mir „DAS STUDIO“ in Lower Manhattan ausgesucht. Mit ganz viel Neugierde und Enthusiasmus machte ich mich auf zum Studio. Die nette Dame am Empfang, der Tee, der zur Verfügung stand, und der aufmerksame Yogalehrer, der einen begrüßte und gleich zum Plaudern begann, ließen einen gut ankommen. Ein Blick in den Yogaraum verwunderte mich dann aber doch ein bisschen. Die dort übenden Yogis verwendeten STÜHLE, Blöcke (mind. 4), Gurte, Gewichte, und Decken – also ein Übermaß an Props. Sogar für Fans von Hilfsmitteln (und das bin ich wirklich) fast ein bisschen „too much“. Ich ließ mich aber davon kaum abbringen und holte mir eben auch alle Props (die sich auch als sehr hilfreich herausstellten).
Die Yogapraxis war dann recht intensiv. Immer wieder wurde ich auf eine korrekte Ausrichtung hingewiesen und auch mit Hilfe des Yogalehrers und der Props in die Position gebracht. Es war echt super herausfordernd, zumal der Yogalehrer sehr viel dazu erzählte und ich mich neben der Sprachbarriere auch noch auf einen neuen Stil einstellen durfte. Aber ich hatte ja einen Lichtblick: Shavasana oder auch Totenstellung genannt. Ich fieberte darauf hin, gab alles für eine phänomenale Endentspannung und dann blieb genau dieser Teil aus. Sehr bitter, wenn man glaubt, es so verdient zu haben. Tja, was soll ich sagen?! Ich hab‘s auch ohne Shavasana überlebt und ich fühlte mich trotzdem gut. Denn ich hatte etwas ganz Neues ausprobiert, mich durchgekämpft und wieder mal gelernt, dass es sowieso immer anders kommt, als man denkt. Danke für diese tolle neue Erfahrung! Ich habe gemerkt, dass es manchmal sehr gut ist, ins kalte Wasser geworfen zu werden.
NOTE: Es ist von Vorteil, wenn du schon ein paar Mal Yoga praktiziert hast. Geh einfach unvoreingenommen in die Stunde. Anmeldung via Internet erforderlich, da die Stunde sehr beliebt und der Yogaraum nicht so groß ist.
Meine dritte und somit letzte Yogaeinheit wählte ich eher nach der Nähe zum Hotel aus. Da ich bis jetzt noch nie Hot Yoga oder Bikram Yoga ausprobiert hatte, wollte ich auch mal in eine dieser Yogastunden gehen. Gesagt, getan! Ich suchte mir das Studio „Yoga to the people“ im Garment District heraus und machte mich auf den Weg in eine Hot-Vinyasa-Stunde.
Mit Handtuch (unerlässlich) und Yogamatte ausgestattet, suchte ich mir einen schönen Platz bei der Spiegelwand aus. Dieses Studio ist sehr einfach gehalten, aber geräumig und die Plätze, wo du deine Yogamatte hinlegen sollst, sind mit Isolierbändern markiert. Somit wird der Abstand zum „Nachbarn“ genau eingehalten bzw. ist genau definiert. Der Raum füllte sich und war schon voll belegt, bis 1 min. vor Beginn noch eine Schülerin reinstürmte. Natürlich wurde ihr der Zutritt nicht verwehrt. Aber dreimal dürft ihr raten, wohin sie sich legte. Genau hinter mich und einen männlichen Teilnehmer quetschte sie sich rein. Shit happens und ich musste innerlich lachen, weil ich in meinen Stunden immer predige, dass man nur seine eigene Matte zum Yogieren benötigt und wir uns darin üben müssen, die Dinge so anzunehmen, wie sie sind, auch wenn es mal enger, heißer, stickiger etc. wird. Denn genau das ist doch Yoga. Und mit diesen Worten im Kopf versuchte auch ich die Tatsache, dass diese Dame meine Füße fast im Gesicht hatte, zu akzeptieren und das gelang mir erstaunlich gut. Die Yogaklasse war super hot, genau mein Yogastil und auf Grund der 38 Grad echt anstrengend. Wenn du Saunabesuche und Yoga gern hast, dann liebst du bestimmt diese Art von Yoga. Es wird vor allem auf das richtige Ein- und Ausatmen geachtet und viel durch den Mund ausgeatmet. Durch die Spiegelwand konnte ich mich auch immer wieder in den Positionen selber korrigieren, was ich sehr gern mag.
NOTE: „Yoga to the people“ ist sehr kostengünstig. Mit 10 Dollar ein Schnäppchen sozusagen. Für Matte und Handtuch zahlst du jeweils 2 Dollar. Also für New Yorker Preise echt leistbar. Natürlich fehlt der „Chic“, aber die Stunde war gut gehalten.
Mein Fazit von Yoga in New York ist mit einem Wort INCREDIBLE. Die Leute sind super freundlich. Ich habe mich sofort gut aufgehoben gefühlt. Vielleicht kann sich der eine oder andere ein Stück von den New Yorkern abschneiden. Ich habe in einer Woche noch nieeeee so viele nette Komplimente bekommen, Gespräche gehabt und offene Menschen kennengelernt. Es ist keiner aufdringlich, aber es wird einem das Gefühl gegeben, dass du willkommen bist. Mit einem Lächeln und einem freundlichen „Hi“ oder „Thank you“ bist du in null Komma nichts im Gespräch.
Obwohl ich alleine gereist bin, fühlte ich mich nie alleine. Das liegt bestimmt zum einen an der Dichte von Menschen, die sich in New York tummeln, aber auch an der aufgeschlossenen Art der Menschen. Denn egal ob es ein Verkäufer oder ein Straßenarbeiter war: Mir wurde überall weitergeholfen, meist mit einem netten Wort, Tipp oder Kompliment. New York, you got me!!!